Home Natur und Umwelt Blutmond 2024: Warum die totale Mondfinsternis nur in Amerika sichtbar ist und wann die nächste folgt

Blutmond 2024: Warum die totale Mondfinsternis nur in Amerika sichtbar ist und wann die nächste folgt

by Thomas Wendtland
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Die Mondfinsternis ist eines der eindrucksvollsten astronomischen Phänomene, die der Nachthimmel zu bieten hat. Heute verdunkelt sich der Erdtrabant erneut – allerdings haben nur wenige Menschen das Privileg, dieses Spektakel in seiner vollen Pracht zu sehen. Während sich Beobachter in Nord- und Südamerika auf ein himmlisches Schauspiel freuen können, bleibt der Himmel über Europa und Asien weitgehend unberührt. Doch warum ist das so? Und wann gibt es die nächste totale Mondfinsternis, die weltweit bestaunt werden kann?

Warum der Blutmond heute nur in Nord- und Südamerika zu sehen ist

Jede Mondfinsternis ist einzigartig, und ihre Sichtbarkeit hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Position von Erde, Mond und Sonne im Verhältnis zu den Zeitzonen der Erde. Die heutige totale Mondfinsternis fällt in eine Phase, in der der Mond über dem amerikanischen Kontinent hoch am Himmel steht, während Europa, Afrika und Asien zu diesem Zeitpunkt entweder bereits Tageslicht haben oder sich in einer ungünstigen Position zur Beobachtung befinden.

Der Verlauf einer Mondfinsternis ist im Wesentlichen ein Tanz zwischen drei Himmelskörpern: Die Erde schiebt sich zwischen Sonne und Mond und wirft dabei einen Schatten auf ihren Trabanten. Doch nicht überall auf der Welt ist diese Verschattung gleich gut sichtbar. Während Nordamerika immerhin eine partielle Phase der Verfinsterung erleben kann, bleibt Mitteleuropa und weite Teile Asiens diesmal außen vor. Für all jene, die das Ereignis verpassen, stellt sich daher die Frage: Wann wird die nächste totale Mondfinsternis weltweit zu sehen sein?

Die nächsten totalen Mondfinsternisse: Ein Blick in die Zukunft

Im 21. Jahrhundert werden insgesamt 85 totale Mondfinsternisse erwartet, ergänzt durch 57 partielle Verdunkelungen des Mondes. Während partielle Finsternisse nur einen Teil des Mondes betreffen und weniger spektakulär sind, bieten totale Finsternisse einen faszinierenden Anblick – vor allem, wenn der Erdtrabant sich in ein tiefrotes Licht taucht und als „Blutmond“ am Himmel erscheint.

Die nächste für Europa gut sichtbare totale Mondfinsternis wird am 14. März 2025 stattfinden. Dann wird sich der Mond wieder vollständig im Kernschatten der Erde befinden und für Beobachter in Mitteleuropa sowie Teilen Asiens und Afrikas in seiner rötlichen Pracht erstrahlen. Wer jedoch nicht so lange warten möchte, kann sich auch auf den 8. November 2022 beziehen – diese totale Finsternis wird zwar vor allem im Pazifikraum sichtbar sein, lässt sich aber dank moderner Livestreams und Teleskope weltweit digital verfolgen.

Astronomen und Hobby-Sterngucker können sich zudem den 31. Dezember 2028 vormerken: An diesem Tag findet eine weitere totale Mondfinsternis statt, die in großen Teilen der Welt sichtbar sein wird. Das kommende Jahrzehnt verspricht also einige beeindruckende Ereignisse am Nachthimmel.

Warum der Mond während der Finsternis rot leuchtet – das Geheimnis des Blutmondes

Der Begriff „Blutmond“ klingt mystisch, hat aber eine einfache physikalische Erklärung. Wenn der Mond in den Schatten der Erde eintritt, wird das Sonnenlicht, das normalerweise direkt auf seine Oberfläche fällt, blockiert. Doch die Erdatmosphäre lenkt und filtert das Licht – und hier kommt ein faszinierender Effekt ins Spiel: Der Mond erscheint rot, weil nur noch das langwellige, rötliche Licht ihn erreicht.

Dieser Effekt ähnelt dem Phänomen, das für spektakuläre Sonnenuntergänge sorgt. Während kurzwelliges, bläuliches Licht stärker gestreut wird und in der Atmosphäre verbleibt, dringt das langwellige, rötliche Licht durch und beleuchtet den Mond. So entsteht der Eindruck eines tiefroten oder orangefarbenen Himmelskörpers.

Historisch betrachtet ranken sich viele Mythen um den Blutmond. In früheren Zeiten wurde er als Omen für kommende Katastrophen oder göttliche Zeichen gedeutet. Heute wissen wir, dass es sich um ein vollkommen natürliches Ereignis handelt – doch der Reiz bleibt bestehen. Kein Wunder also, dass sich Menschen weltweit auch heute noch für dieses Schauspiel begeistern.

Obwohl die aktuelle Mondfinsternis nur in Nord- und Südamerika besonders gut zu sehen ist, bleibt die Faszination ungebrochen. Dank moderner Technologie können wir das Ereignis dennoch live verfolgen und uns auf zukünftige Finsternisse freuen, die wieder in unseren Breitengraden sichtbar sein werden.

Ein kosmisches Schauspiel und die ewige Sehnsucht nach dem Unerreichbaren

Der Blutmond – ein Ereignis, das von Wissenschaft und Mythos gleichermaßen umrankt ist. Während Astronomen nüchtern von Lichtbrechung und Wellenlängen sprechen, wähnt der Romantiker den Himmel in Flammen, einen Vorboten göttlicher Mächte oder zumindest einen guten Grund, das Glas Rotwein zu heben. Was wäre das Leben ohne eine ordentliche Prise Spinnerei?

Während sich Nord- und Südamerika heute an diesem scharlachroten Schattenspiel ergötzen, bleibt uns Europäern nur der digitale Trost – und die Hoffnung auf die nächste kosmische Darbietung. Vielleicht ist es genau das, was uns Menschen ausmacht: Wir wollen stets dorthin blicken, wo wir nicht sein können, uns recken nach dem, was gerade unerreichbar scheint. Die Sterne, der Mond – sie lassen uns träumen, ganz egal, ob wir sie nun sehen oder nicht. Und wenn der nächste Blutmond über unseren eigenen Himmel zieht, werden wir wieder ehrfürchtig in den Nachthimmel starren – auf der Suche nach Antworten, oder zumindest nach einer guten Geschichte.

Quellenangabe : https://www.timeanddate.com/

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