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Energieversorgung über das Mittelmeer: Eine neue Abhängigkeit oder Chance?

by Carsten Bornhöft
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Die Energieversorgung Europas steht vor einem Wandel. Jahrelang dominierten russische Öl- und Gaslieferungen die Energieströme nach Deutschland. Doch politische Spannungen und der Angriffskrieg gegen die Ukraine haben den Fokus auf Alternativen verschoben. Neben Flüssiggas aus den USA rücken nun auch arabische Länder sowie der Mittelmeerraum verstärkt ins Zentrum der Debatte.

Öl und Gas aus arabischen Ländern

Die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien erhöhen ihre Bedeutung als Energielieferanten für Europa. Die Versorgung über das Mittelmeer wird durch maritime Routen und modernisierte Hafenanlagen gestützt. Große Mengen Rohöl und Flüssiggas (LNG) gelangen von hier aus in die europäischen Energiezentren, darunter Deutschland. Doch diese geografische und wirtschaftliche Verschiebung bringt auch neue Herausforderungen mit sich.

Die Pipeline-Debatte: Spanien als Schlüssel

Spanien könnte eine entscheidende Rolle in der zukünftigen europäischen Energieversorgung spielen. Mit sechs LNG-Terminals verfügt das Land über die Infrastruktur, große Mengen Gas aus Nordafrika aufzunehmen und weiterzuverteilen. Algerien, als einer der wichtigsten Gasexporteure, liefert bereits über bestehende Pipelines Gas nach Spanien.

Ein großes Hindernis bleibt jedoch die Weiterleitung von Gas nach Mitteleuropa. Die MidCat-Pipeline, die ursprünglich durch die Pyrenäen führen sollte, wurde aufgrund von französischen Bedenken auf Eis gelegt. Stattdessen steht das BarMar-Projekt im Raum, eine geplante Unterwasserpipeline zwischen Barcelona und Marseille. Ob diese Pipeline realisiert wird, hängt von politischem Willen und finanzieller Machbarkeit ab. Sollte BarMar umgesetzt werden, könnte Deutschland über Frankreich eine Verbindung zu diesen Ressourcen erhalten.

Türkei und das östliche Mittelmeer

Auch die Türkei rückt ins Rampenlicht. Sie positioniert sich zunehmend als Energie-Drehscheibe zwischen dem Nahen Osten, dem östlichen Mittelmeer und Europa. Geplante Projekte könnten Gas aus Israel, Ägypten oder Zypern über die Türkei nach Europa transportieren. Diese Vorhaben stehen jedoch unter dem Einfluss geopolitischer Spannungen, die ihre Realisierung erschweren könnten.

Ein Gedankenspiel: Abhängigkeit in Zahlen

Wenn Deutschland etwa 50% seines Energiebedarfs künftig über arabische Länder und den Mittelmeerraum deckt, würde sich die Abhängigkeit lediglich geografisch verlagern. Rechnerisch entspräche dies einer ähnlichen Konzentration wie zuvor bei russischen Energielieferungen, die vor der Krise ebenfalls etwa die Hälfte des Bedarfs abdeckten. Die geopolitischen Risiken bleiben – sie ändern nur ihren Ursprung.

Alternativen: Unabhängigkeit durch Erneuerbare?

Die Frage, ob Europa und insbesondere Deutschland durch solche Projekte wirklich unabhängiger werden, bleibt offen. Statt neue Lieferanten und potenzielle Abhängigkeiten zu schaffen, könnte ein stärkerer Ausbau erneuerbarer Energien langfristig mehr Sicherheit bieten. Der Weg dahin ist jedoch kostspielig und erfordert politischen Konsens sowie gesellschaftliches Engagement.

Die Zukunft der Energieversorgung Europas entscheidet sich zwischen kurzfristigen Lösungen und langfristiger Unabhängigkeit. Welche Richtung eingeschlagen wird, wird darüber bestimmen, ob der Kontinent souverän bleibt oder neue geopolitische Herausforderungen auf sich nimmt.

Europa: Kraft und Innovation statt Angst

Europa – ein Verbund, der weit mehr ist als seine einzelnen Teile. Es ist der leise, aber unbeirrbare Glaube daran, dass Zusammenarbeit stärker ist als Spaltung, dass Ideen wertvoller sind als Rohstoffe und dass Köpfe, die in die Zukunft denken, mehr wiegen als Hände, die drohend in die Vergangenheit zeigen. Wir sind nicht leicht zu beugen, weil wir verstehen, dass unsere Stärke aus unserer Vielfalt kommt. Die Innovation, die in unseren Werkstätten, Laboren und Köpfen entsteht, ist unsere wahre Energiequelle – eine, die uns niemand nehmen kann.

Doch es sind immer dieselben Stimmen, die an den Rändern rufen, gefüllt mit Halbherzigkeiten und Halbwahrheiten, mit dem einzigen Ziel, Ängste zu schüren, wo Mut wachsen könnte. Ihre Geschichten sind laut, aber hohl; ihre Lösungen einfach, aber falsch. Wir sind Europa. Nicht aus Trotz oder Übermut, sondern weil es die vernünftige, die menschliche Wahl ist. Angst ist ein schlechter Begleiter. Die Zukunft ist unser Weg, und wir gehen ihn zusammen – sicher, ruhig und mit dem festen Wissen, dass wir das können.

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