Der Heuschnupfen beginnt oft schon im Januar mit den Frühblühern. Welche Pollen wann unterwegs sind, was wirklich hilft und wie Wetter und Masken den Allergikern helfen.
Wann blüht was?
Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen erwacht die Natur aus ihrem Winterschlaf – und mit ihr beginnt für Millionen Allergiker eine herausfordernde Zeit. Während die einen den Frühling als Neubeginn feiern, rüsten sich die Pollen-Geplagten für monatelanges Niesen, tränende Augen und juckende Nasen. Die Hauptschuldigen dieser Misere sind die Frühblüher: Bäume und Sträucher, die ihre Pollen in die Luft schleudern, lange bevor sich Laub bildet.
Bereits im Januar können erste Hasel- und Erlenpollen fliegen, wenn das Wetter mild bleibt. Vor allem in städtischen Gebieten, wo durch Wärmeinseln höhere Temperaturen herrschen, beginnt der Pollenflug manchmal schon im Dezember. Die Erle folgt kurz darauf, und im Februar und März sind ihre Pollen oft in hoher Konzentration nachweisbar. Der März gehört auch der Birke – sie ist der Albtraum vieler Allergiker. Ihr Pollenaufkommen ist enorm, und ihre winzigen Partikel können Hunderte von Kilometern zurücklegen.
Ab April kommt die Esche hinzu, deren Pollen häufig mit Birkenallergien gekoppelt sind. Wer also auf Birke reagiert, kann auch mit der Esche Probleme bekommen. Der Mai schließlich markiert den Übergang zu den Gräsern, aber auch spätblühende Bäume wie die Buche oder Eiche setzen noch allergene Pollen frei. Besonders tückisch: Der Klimawandel verschiebt Blühzeiten nach vorn und verlängert die Pollensaison. Allergiker müssen sich darauf einstellen, dass die Beschwerden nicht mehr nur ein paar Wochen, sondern oft Monate anhalten.
Worauf man selbst achten kann
Allergiker sind den Pollen nicht hilflos ausgeliefert. Mit einigen Maßnahmen lässt sich die Belastung zumindest verringern. Entscheidend ist es, den eigenen Feind zu kennen: Ein Pollenflugkalender gibt Aufschluss darüber, wann welche Pollen besonders aktiv sind. Dabei spielt das Wetter eine zentrale Rolle. Regen ist ein Segen für Allergiker – er wäscht die Pollen aus der Luft. Auch windstille, feuchte Tage sind günstiger als sonnig-warme mit kräftigem Wind, der Pollen über große Distanzen trägt.
Für den Alltag gibt es einige bewährte Strategien: Fenster am besten nur in den frühen Morgenstunden oder nach einem Regenschauer lüften. Pollenfilter für Autos und Lüftungsanlagen helfen, den Innenraum frei von allergieauslösenden Partikeln zu halten. Wer sich draußen aufhält, sollte Kleidung häufig wechseln und sich abends die Haare waschen – Pollen haften gerne an Textilien und gelangen so ins Schlafzimmer. Auch Nasenduschen und Augenspülungen können Linderung verschaffen, indem sie die Schleimhäute von Pollen befreien.
Ein weiteres Problem sind Kreuzallergien. Viele Frühblüher-Allergiker reagieren nicht nur auf Pollen, sondern auch auf bestimmte Lebensmittel. Das bekannteste Beispiel ist die Birke: Wer gegen Birkenpollen allergisch ist, verträgt oft auch keine rohen Äpfel, Kirschen, Haselnüsse oder Karotten. Diese Kreuzreaktionen entstehen, weil die Eiweiße in den Lebensmitteln denen der Pollen ähneln. Die Beschwerden reichen von leichtem Kribbeln im Mund bis zu ernsthaften Schwellungen. Eine kurze Erhitzung der Lebensmittel hilft oft, da die allergenen Proteine dabei zerstört werden.
Ein weiterer, oft unterschätzter Schutz ist die FFP2-Maske. Sie kann draußen verhindern, dass größere Mengen Pollen eingeatmet werden. Besonders an Tagen mit hoher Pollenbelastung oder starkem Wind kann das Tragen einer Maske im Freien hilfreich sein. Allerdings sollte sie nicht zu lange getragen werden, da sich Feuchtigkeit in der Maske sammelt, was das Atmen erschwert und die Filterwirkung beeinträchtigt. Wer Masken verwendet, sollte sie regelmäßig wechseln oder nach dem Tragen gut trocknen lassen.
Welche Allergene den geplagten Menschen das ganze Jahr beschäftigen
Heuschnupfen ist längst keine reine Frühlingserscheinung mehr. Während Frühblüher für die erste Welle der Allergie-Saison sorgen, übernehmen im Sommer die Gräser. Ab Mai fliegen ihre Pollen, und sie begleiten empfindliche Menschen oft bis in den September hinein. Gerade Wiesen- und Getreidepollen, etwa von Roggen, sind besonders aggressiv und weit verbreitet.
Im Spätsommer und Herbst kommt eine weitere Herausforderung hinzu: Kräuter wie Beifuß und die eingeschleppte Ambrosia setzen hochallergene Pollen frei. Vor allem Ambrosia ist ein ernstzunehmendes Problem, da schon geringe Mengen schwere Symptome auslösen können. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Nordamerika und breitet sich aufgrund des Klimawandels immer weiter aus. Ihre Pollen sind extrem langlebig, bleiben lange in der Luft und verursachen oft heftige allergische Reaktionen.
Selbst im Winter haben Allergiker keine echte Pause, denn in geschlossenen Räumen lauern Hausstaubmilben, Schimmelsporen und Tierhaare. Diese Allergene machen sich besonders bemerkbar, wenn mehr Zeit drinnen verbracht wird. Hinzu kommt, dass moderne Isolierungen in Gebäuden oft für ein feuchtes Klima sorgen, das Milben und Schimmel begünstigt.
Langfristig kann eine Immunisierung helfen. Die sogenannte Hyposensibilisierung ist eine Therapie, bei der das Immunsystem langsam an die Allergene gewöhnt wird. Über einen Zeitraum von mehreren Jahren werden dem Körper in steigenden Dosen Pollenextrakte verabreicht – entweder als Spritzen oder in Form von Tropfen oder Tabletten. Das Ziel ist, dass der Körper die Pollen nicht mehr als Bedrohung ansieht und die allergische Reaktion abnimmt.
Es gibt aber auch eine natürliche Form der Immunisierung: Wer als Kind viel draußen war und früh mit verschiedenen Umweltreizen in Kontakt kam, entwickelt oft eine bessere Toleranz gegen Allergene. Der sogenannte „Bauernhof-Effekt“ zeigt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, seltener Allergien entwickeln. Das Immunsystem lernt dort von Anfang an, mit einer Vielzahl von Mikroben umzugehen, anstatt überzureagieren. Auch regelmäßige Bewegung an der frischen Luft und eine gesunde Ernährung mit vielen Ballaststoffen können das Immunsystem stabilisieren und das Risiko von Allergien reduzieren.
Wer sich gegen Pollen schützen möchte, kann langfristig also sowohl auf vorbeugende Maßnahmen als auch auf medizinische Therapien setzen. Doch bis dahin bleibt für viele Allergiker nur eines: sich wappnen, wenn die ersten Blüten erscheinen, auf günstiges Wetter hoffen – und notfalls eine FFP2-Maske aufsetzen, wenn die Pollen überhandnehmen.
Der Cola-Trick des Autors – Eine kleine Erleichterung in der Heuschnupfenzeit
Jeder Allergiker kennt diese Minuten der Verzweiflung: Die Nase ist komplett dicht, die Augen tränen, und egal was man tut – nichts hilft sofort. Die üblichen Sprays brauchen ihre Zeit, und abschwellende Mittel will man nicht ständig nehmen. Doch manchmal braucht es keine komplizierte Medizin, sondern nur einen kleinen, unscheinbaren Trick, der sofort wirkt.
Es gibt diese Momente, in denen die Nase einfach dicht macht. Heuschnupfen-Opfer kennen das Gefühl, wenn nichts mehr geht – weder Luft rein noch raus. Medikamente helfen, aber nicht immer sofort. Und dann gibt es die kleinen Tricks, die sich im Laufe der Zeit bewähren. Einer davon ist so simpel wie wirkungsvoll: ein eiskaltes Glas Cola.
Natürlich keine Werbung, sondern reine Beobachtung der Wirkung. Ein paar große Schlucke, gut gekühlt, und dann – das Entscheidende – das unvermeidliche Rülpserchen nicht den üblichen Weg nehmen lassen, sondern sanft durch die Nase entweichen lassen. Es klingt vielleicht nicht nach feiner Etikette, aber es funktioniert. Die Kombination aus Kohlensäure, Temperatur und Druck löst die Blockade zumindest kurzfristig.
Selbst der Arzt bestätigte: „Ja, das kann tatsächlich helfen.“ Eine kleine Erleichterung, wenn Pollen die Atemwege verstopfen und nichts mehr hilft. Natürlich ersetzt der Trick keine Behandlung, aber in akuten Momenten ist es manchmal genau das, was man braucht – ein Moment des Durchatmens.