Das kann jedem passieren, ein vergessenes Eisfach in einem monatelang ausgeschalteten Kühlschrank ist eine echte Herausforderung. Wo früher gefrorene Lebensmittel gelagert wurden, hat sich eine faulige Brühe gebildet, durchzogen von Schimmel und einem Gestank, der einem buchstäblich die Tränen in die Augen treibt.
Die Kunststoffflächen sind von schleimigen Ablagerungen überzogen, schwarze Flecken haben sich in den Ecken breitgemacht, und beim Öffnen des Geräts entweicht eine Wolke aus Bakterien und Modergeruch. Doch so hoffnungslos der Zustand auch erscheinen mag – mit der richtigen Herangehensweise lässt sich der Kühlschrank wieder in einen hygienischen Zustand versetzen.
Die Folgen eines vollen Eisfachs nach langer Abwesenheit
Ein nicht geleertes Eisfach stellt aus mehreren Gründen ein Problem dar. Sobald der Kühlschrank vom Strom getrennt wird, beginnt das Eis zu schmelzen. Dies führt dazu, dass sich im Eisfach und teilweise im Innenraum des Kühlschranks Tauwasser sammelt. Enthielt das Fach gefrorene Lebensmittel, die nun unkontrolliert auftauen, können sich Bakterien und Schimmelsporen rasant vermehren.
Ein weiteres Problem ist der Geruch. Auftauende Lebensmittel, insbesondere Fisch, Fleisch oder Milchprodukte, können innerhalb kurzer Zeit einen starken Verwesungsgeruch entwickeln. Dieser zieht in die Kunststoffflächen des Kühlschranks ein und bleibt oft auch nach einer oberflächlichen Reinigung bestehen. Die Situation wird verschärft, wenn das Gerät für eine längere Zeit geschlossen bleibt. Ohne Luftzirkulation entsteht ein feuchtes Klima, das Schimmelbildung begünstigt.
Das größte gesundheitliche Risiko besteht in den mikrobiologischen Ablagerungen. Bakterien und Schimmel können sich nicht nur auf den Oberflächen des Kühlschranks ansiedeln, sondern auch in den Dichtungen, Lüftungsschlitzen und schwer zugänglichen Bereichen. Eine gründliche Reinigung ist daher unerlässlich, um den Kühlschrank wieder bedenkenlos nutzen zu können.
Die richtige Reinigung: Gründlich und effektiv
Bevor die Reinigung beginnt, sollte das Gerät vom Strom genommen und die Tür geöffnet werden. Dies beschleunigt das vollständige Auftauen des verbliebenen Eises und verhindert, dass sich Feuchtigkeit in versteckten Ecken staut. Um Schimmelsporen und unangenehme Gerüche nicht weiter zu verbreiten, ist das Tragen von Handschuhen und gegebenenfalls einer Atemschutzmaske empfehlenswert.
Zunächst sollte das gesamte Schmelzwasser mit einem saugfähigen Tuch entfernt werden. Hierbei ist es wichtig, auch in den hinteren Ecken und unter den Einschüben nachzusehen. Verschimmelte oder verrottete Lebensmittelreste sollten umgehend in einem gut verschlossenen Beutel entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung von Keimen zu verhindern.
Für die eigentliche Reinigung bietet sich eine Lösung aus Essig und warmem Wasser an. Essig wirkt nicht nur desinfizierend, sondern hilft auch, Gerüche zu neutralisieren. Alternativ kann eine Mischung aus Backpulver und Wasser verwendet werden, die zusätzlich Fett und Schmutz bindet. Mit einem weichen Schwamm oder einem Mikrofasertuch sollten sämtliche Innenflächen gründlich abgewischt werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den Dichtungen, da sich hier häufig Schimmelsporen festsetzen.
Einige hartnäckige Gerüche können sich in den Kunststoffwänden festsetzen und auch nach der Reinigung noch wahrnehmbar sein. In solchen Fällen hilft es, eine Schale mit Natron oder Kaffeepulver über mehrere Stunden im geschlossenen Kühlschrank stehen zu lassen. Diese Substanzen absorbieren unangenehme Gerüche und tragen dazu bei, den Innenraum wieder frisch riechen zu lassen.
Zum Schluss sollte der Kühlschrank mit klarem Wasser nachgewischt und gründlich getrocknet werden. Ein feuchter Innenraum begünstigt erneut Schimmelbildung. Daher ist es ratsam, die Tür nach der Reinigung für einige Stunden offen zu lassen, damit die Restfeuchtigkeit entweichen kann.
Vorbeugende Maßnahmen für die Zukunft
Damit sich ein solches Szenario nicht wiederholt, gibt es einige einfache, aber effektive Vorsichtsmaßnahmen. Die wichtigste Regel lautet: Vor längeren Reisen oder geplanten Abschaltungen des Kühlschranks sollte nicht nur das Hauptfach, sondern auch das Eisfach überprüft und vollständig geleert werden. Falls sich noch Lebensmittel darin befinden, ist es sinnvoll, sie rechtzeitig zu verbrauchen oder an Freunde oder Nachbarn weiterzugeben.
Wer den Kühlschrank für längere Zeit nicht nutzt, sollte ihn nicht nur ausschalten, sondern auch die Tür leicht geöffnet lassen. Dies verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut und Schimmel entsteht. Um die Bildung unangenehmer Gerüche zu vermeiden, kann eine Schale mit Natron oder Aktivkohle hineingestellt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die regelmäßige Reinigung des Kühlschranks – nicht nur im Katastrophenfall. Ein sauberer Kühlschrank verhindert nicht nur die Bildung von Bakterien und Schimmel, sondern sorgt auch für eine bessere Haltbarkeit der Lebensmittel. Empfehlenswert ist eine gründliche Reinigung alle zwei bis drei Monate.
Falls sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hartnäckige Gerüche oder Schimmel im Gerät festsetzen, kann eine professionelle Kühlschrankreinigung in Betracht gezogen werden. Besonders moderne Geräte mit Luftfiltersystemen und versteckten Belüftungsschlitzen können schwer zugängliche Stellen haben, die sich mit Haushaltsmitteln nur unzureichend reinigen lassen.
Fazit: Auch wenn ein vergessenes Eisfach zunächst ein großes Ärgernis ist, lässt sich das Problem mit der richtigen Vorgehensweise effizient lösen. Eine gründliche Reinigung mit den passenden Mitteln und einige vorbeugende Maßnahmen sorgen dafür, dass der Kühlschrank hygienisch sauber bleibt und unangenehme Überraschungen in Zukunft vermieden werden.