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Sommerwärme und das Essen

von Thomas Wendtland
Erfrischendes Glas Wasser mit Zitronenscheiben, Gurkenscheiben und frischer Minze auf einem Holztisch, sommerlich dekoriert.

Es gibt Tage, an denen die Sonne nicht nur scheint, sondern brennt. An denen sie in ihrer ganzen gnadenlosen Kraft die Straßen aufheizt, die Köpfe benebelt und die Körper in einen trägen, beinah willenlosen Zustand zwingt. Dreißig Grad im Schatten, das ist für Mitteleuropäer schon ein kleines Drama, für die Kreisläufe aber ein ernstes. Wie rettet man sich also aus dieser hitzetrunkenen Starre, ohne sich an überzuckerten Eistees oder fettigen Fritten zu vergreifen? Die Antwort liegt in Snacks, die nicht nur den Magen füllen, sondern dem Körper wirklich helfen.

Es ist eine Frage, die uns alle betrifft, gleich ob jung oder alt, reich oder arm, gesund oder geschwächt: Was kann ich essen, um mich bei drückender Hitze stabil zu halten? Die Apotheke des Sommers ist reich, doch man muss sie kennen. Denn viele vermeintliche Erfrischungen sind in Wahrheit eine Einladung an den Kreislauf, vollends die Segel zu streichen.

Beginnen wir bei dem Klassiker, der sich Jahr für Jahr als Fehler herausstellt: das Eis am Stiel. Es schmeckt nach Kindheit, nach Ferien, nach kurzer Abkühlung — doch danach rauscht der Zucker ins Blut, während der Körper gleichzeitig Energie braucht, um die Kälte auszugleichen. Eine fatale Kombination. Ebenso verhält es sich mit gezuckerten Limonaden: Sie lassen den Blutzuckerspiegel Achterbahn fahren, verschärfen das Durstgefühl und schwächen letztlich noch mehr.

Was dagegen wirklich hilft, ist oft so banal, dass es fast anstößig wirkt in einer Welt der Foodtrends und Lifestyle-Kochbücher: Wasser. Aber nicht eiskalt, sondern kühl bis lauwarm. Der Körper reagiert nämlich auf zu kalte Getränke mit einem paradoxen Wärmeimpuls, um den Temperatursturz auszugleichen. Lauwarmes Wasser dagegen stillt den Durst, ohne den Kreislauf zu provozieren.

Wer dem Wasser eine kleine Geschmacksnote gönnen will, greift zu Zitronenscheiben, Gurke oder Minze. Diese Aromen sind nicht nur erfrischend, sondern liefern Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, die dem Organismus helfen, mit dem Hitzestress fertigzuwerden. Ein einfacher, ehrlicher Drink — weit entfernt von den sirupgetränkten Softdrinks, die im Supermarktregal lauern.

Und was dazu essen? Der ideale Snack ist wasserreich, mineralstoffreich und leicht verdaulich. Wassermelone etwa enthält nicht nur Flüssigkeit, sondern auch Magnesium und Kalium — Stoffe, die bei übermäßigem Schwitzen verloren gehen und dringend wieder aufgefüllt werden müssen. Das leuchtend rote Fruchtfleisch wirkt auf den ersten Blick wie ein simpler Sommergruß, aber seine Wirkung reicht tief in die biochemischen Prozesse unseres Körpers hinein.

Ebenso geeignet: Gurkensticks, knackig, frisch, fast neutral im Geschmack, aber reich an Wasser. Zusammen mit etwas Hummus, der pflanzliches Eiweiß und gesunde Fette beisteuert, entsteht ein kleiner Snack, der nicht belastet, sondern stützt. Wer etwas mehr Substanz wünscht, kann auf Vollkornbrot mit Avocado zurückgreifen. Die Avocado liefert Kalium und ungesättigte Fettsäuren, während das Vollkornbrot stabile Energie liefert, ohne den Blutzuckerspiegel zu sprengen.

Erstaunlich unterschätzt werden oft Nüsse, vor allem Mandeln und Walnüsse. Ihr Ruf als Wintersnack ist falsch: Gerade im Sommer helfen die enthaltenen Mineralstoffe und Eiweiße, den Körper auf einem stabilen Energielevel zu halten. Natürlich in Maßen — eine Handvoll genügt, sonst droht der Fettanteil zu schwer im Magen zu liegen.

Was sagt die Wissenschaft dazu? Ernährungsmediziner betonen, dass bei Hitze nicht nur die Temperatur, sondern auch der Salzhaushalt eine Rolle spielt. Durch Schweiß verliert der Körper Salz, was wiederum den Blutdruck abfallen lässt. Kleine salzige Snacks — etwa Cracker mit Frischkäse oder Oliven — können also tatsächlich helfen, wenn man merkt, dass der Kreislauf schwankt. Aber bitte: keine kiloweise Chips.

Vielleicht klingt das alles zu schlicht in einer Zeit, in der selbst das Butterbrot schon als kulinarische Selbstverwirklichung inszeniert wird. Aber die einfachsten Dinge sind oft die wirksamsten. Wer seinen Körper bei 30 Grad stabil halten will, braucht kein Superfood-Wunderpulver, sondern ein bisschen Gemüse, ein paar gesunde Fette und reichlich Wasser.

Natürlich wird die Versuchung bleiben: Der Eiskaffee lockt, das Magnum ruft, das Freibad riecht nach Pommes. Und ja, es ist Sommer, es darf auch mal hemmungslos sein. Doch wer langfristig durch die heißen Wochen kommen will, ohne Kreislaufkollaps und Zuckerschock, der sollte dem Körper zuhören. Er will weder Kälteschocks noch Zuckerfluten. Er will schlicht etwas, das ihn respektiert.

Was bleibt am Ende dieses hitzigen Tages? Vielleicht ein Gedanke, der größer ist als ein Snackplan: Dass unser Körper, so unspektakulär er im Alltag erscheint, ein Wunderwerk ist, das bei dreißig Grad Höchstleistung bringt. Jeder Tropfen Schweiß ist eine Anpassung, jede Salzkruste auf der Haut ein Zeichen dafür, wie genial unser Regelkreis funktioniert. Respekt verdient er dafür allemal. Und ein bisschen gesunden Snack obendrauf.

So lässt sich der Sommer aushalten — im Schatten, mit einem Glas Wasser, einem Teller Gurkensticks und vielleicht einem Lächeln darüber, dass manchmal gerade das Unmodische am besten wirkt. Wer diesen Gedanken mitnimmt, der kann den Sommer gut überstehen.

Zitronen liefern Vitamin C und wirken antioxidativ, Gurken versorgen den Körper mit Flüssigkeit und wertvollen Mineralstoffen wie Kalium, während Minze erfrischt und die Verdauung unterstützt. Gemeinsam ergeben sie ein leichtes Sommergetränk, das Kreislauf und Wohlbefinden stabilisiert.

Lasst uns dieses Getränk zum Hitmix des Sommers 2025 machen – Gesund und Gute Laune garantiert. Eine Prise Salz kann zusätzlich helfen, Mineralien auszugleichen.

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